David Beta

Denn wenn ich schon mal hier bin,
dann will ich nicht nur zuseh‘n,
will am Ende wissen, ich war wirklich dabei.

Mal singt er, mal rappt er, mal ist es ein flowiger Sprechgesang. Seine Songs sind ein Mix aus Pop und Singer/Songwriter mit Hip Hop-Einflüssen. David Beta (26) stellt sich die Frage: „Wenn ich schonmal hier bin, was kann ich tun?“ Eine Antwort darauf ist: Seine Talente nutzen. Und so schreibt er in seinen Texten über sehr persönliche Erfahrungen und Beobachtungen, hält einem den Spiegel vor’s Gesicht oder verfasst eine Antithese zum du-schaffst-das-schon-Song. „Auf der Bühne mach ich gerne lustige Ansagen und spiel dann ein trauriges Lied – oder umgekehrt.“ Denn David ist beides: Auf der einen Seite nachdenklich, melancholisch, zweifelnd, aber auch positiv, lässig und selbstironisch. Das passende Tattoo dazu hat er auf seinem Arm: „Die Welt ist grässlich und wunderschön“ – eine Hommage an Gispert zu Knyphausen.

Du sagst die Hoffnung stirbt zuletzt,
aber sterben tut sie doch
tiefe Falte auf der Stirn
schwarze Wolke über‘m Kopf.  

Und vielleicht hast du ja recht
dass sich alles nicht lohnt und es ist alles zu spät,
doch ich glaub, ich glaub das nicht
ja ich glaub, dass da noch immer was geht.  

David ist zusammen mit seinen drei Geschwistern erst bei und dann in Kiel aufgewachsen. Die Nähe zum Meer hat ihn geprägt, genauso wie die Musik zuhause. „Bei anderen wurde Hard Rock oder Ravekram gehört – bei meinen Eltern lief Reinhard Mey. Das fand ich damals relativ uncool.“ Sein erster Auftritt ist legendär: „Beim Schultheaterstück hatten alle richtig große Rollen – nur ich war der

Horst, saß hinter der Bühne mit einer Pauke und musste „den Donner“ spielen. Weil ich so lange auf meinen Einsatz warten musste, hatte ich den dann sogar noch verpasst. So frustrierend das damals war – heute find ich’s ziemlich lustig.“

Mit 14 bekommt David eine E-Gitarre zum Geburtstag. „Das hat mich plötzlich wahnsinnig mo-tiviert!“ Er gründet eine schrammelige, viel zu laute Punk Band und probiert sich im Songwriting:

„Ich hab dann versucht, erste eigene Songs zu schreiben, damals noch auf Englisch. Die anderen fanden das aber nicht so gut. Ich war beleidigt, bin raus aus der Band und wollte Singer/Song-writer werden.“ Zu der Zeit hört er Gisbert zu Knyphausen, Clueso, Bosse und Moritz Krämer.

„Das war alles total wichtige Musik für mich.“

So schreibt er mit 15 seine ersten deutschen Songs, geht mit seiner Gitarre erstmal solo auf die Bühnen und gewinnt sogar den Singer/Songwriter Slam in Kiel. Beflügelt vom Erfolg gründet er wieder eine Band. „Wir waren ein ziemlich bunter Haufen, der ziemlich traurige Musik gespielt hat und es lief erstaunlich gut. Wir hatten um die 150 Auftritte in zwei Jahren. Nur den Namen „wirmaschine“ hat niemand gecheckt, deswegen heiß ich jetzt auch David Beta, das verstehen die meisten.“

Nach dem Abitur löst sich die Band auf. David will raus in die in die große, weite Welt – und kommt immerhin bis Hamburg. „Diese Stadt war für mich schon immer so ne feste Größe, vor allem auch musikalisch: Hamburger Schule, Tomte, Kettcar, aber auch Samy Deluxe, Beginner,…“ Er macht hier eine Ausbildung und ist inzwischen „staatlich anerkannter Berufsmusiker im Bereich Rock/Pop/Jazz mit Schwerpunkt „Songwriting/Komposition“. „Das klingt total uncool, hat mir aber einiges gebracht, weil ich viel über’s Schreiben gelernt habe. Vor allem von meinem Mentor Jan-Philipp Kelber (u.a. Ina Müller) hab ich einen ganzen Haufen Inspiration mitbekommen.“

Bei einem Konzert entdeckt ihn Produzent und Schlagzeuger Jens Carstens (Udo Lindenberg, Selig, Heinz Rudolf Kunze…). „Wir haben uns auf ein paar Bier getroffen und er fand meine Musik interessant. Er meinte, er hätte Lust, mit mir und seinen Kollegen ne Platte zu produzieren. „Das hat mich ziemlich umgehauen, plötzlich steht da einer und meint ‚Ey, lass uns das machen, deine Songs sind genau richtig‘ und ich hatte da natürlich unglaublich Lust drauf. Das war das, was ich von Anfang an wollte.“ Gesagt, getan. David Betas Debütalbum wurde eingespielt von namhaften Musikern wie Gitarrist Peter Koobs (u.a. Peter Maffay, Pe Werner), Pianist Zoran Grujovski (u.a. Das Pack, Rosenstolz), sowie dem Bassisten und den Bläsern von Jan Delay: Ali Busse, Philipp Kacza, Johnny Johnson. Carstens steuerte nicht nur die Drums bei, er übernahm auch die Produktion zusammen mit Grujovski.

„Das Beta im Namen steht übrigens für eine neue Version von mir, aber auch das andauernde Ausprobieren und Testen von neuen Sachen im Leben. Die Songs auf dem Album hab ich geschrieben, als ich nach Hamburg gekommen bin, das bedeutete viel Unsicherheit, viel Gesuche, aber auch ganz viele kleine und große Neuanafänge.“

Mit seiner neuen Single “BESTE” leitet David den Endspurt zum kommenden Debüt-Album ein. Die Botschaft: “Die beste Zeit, zu starten, ist jetzt!”. Gemeinsam mit dem Rapper und Songwriter Nico Suave (Gedankenmillionäre) schreibt David einen positiven Song in schwierigen Zeiten über die Schönheit der Entscheidung mit einem gewohnt ehrlichen und direkten Text, der voller Hoff-nung und Lust auf Neuanfang zum Aufbruch animiert.

Wenn nicht jetzt, wann dann – Ich weiß nicht!
Ich geb nicht hundert, ich geb hundertdreißig
Glaub mir die beste, die beste Zeit ist jetzt