David Beta noch als Newcomer zu bezeichnen, wäre einfach nicht mehr ganz richtig. Immerhin hat der Hamburger Sänger, Gitarrist und Songschreiber mittlerweile ein handfestes Debüt-Album (“Wenn ich schonmal hier bin”), mehrere Fernsehauftritte, Supportshows für Heinz Rudolf Kunze sowie eine deutschlandweite Tour hinter sich und schreibt, komponiert und performt seit über fünf Jahren seine Songs. Dabei pendelt David zwischen akustischem Singer/ Songwriter-Sound, folkig-rockigen Nuancen und energetischem Deutschpop. Kein unbeschriebenes Blatt also, aber mit genauso viel Lust auf Suchen und Finden des eigenen Sounds wie am Anfang.

Ein Ergebnis dieser Suche ist David Betas am 28. April erscheinende EP “Für immer unperfekt”. In sechs Songs geht es David auf verschiedene Art und Weise immer wieder um zwei Seiten einer Erkenntnis: Vielleicht ist es der Fehler selbst, der das Leben genau richtig macht. Denn erstens läuft es nie wirklich perfekt, Niederlagen und Verletzungen werden immer stattfinden. Und zweitens kann uns genau das an Orte bringen, zu denen man durch einen makellosen Ablauf niemals gekommen wäre.

David Betas Texte sind seit seinem Debüt-Album klarer und direkter geworden (“Scherben”, “Augen zu”), mit mehr Blick nach außen, wie die mit der EP erscheinende Single “Egal genug” beweist, und viel Gespür für das Erzählen kleiner Geschichten und besonderer Bilder (“Achim”, “Scherben”), dabei trotzdem mit viel Bock auf eingängigen Pop (“Mario Kart”).

Mit “Für immer unperfekt” geht David Beta einen weiteren großen Schritt in seiner Entwicklung als Künstler in der deutschsprachigen Musiklandschaft, jedoch etwas kantiger und mit weniger Anspruch auf Vollständigkeit als zuvor. Das “Beta” im Namen, Symbol für das Unvollendete, bleibt Programm.